Zwei Wochen in New York und Westport im Oktober 2018
Dies war nun mein insgesamt dritter Besuch in New York. Freunde luden mich nach Westport ein (s. separater Menüpunkt oder hier Westport, Connecticut ). Eine gute Gelegenheit, zwischendurch die Stadt nach so langer Zeit fast wieder neu zu erkunden.
1 • Fußmarathon durch Manhattan
Da ich alleine unterwegs war, konnte ich spontan entschieden, was ich mir anschauen möchte und auch wie. In meinem Fall hieß das, lange Fußmärsche und Hunderte von Fotos. Nur für die großen Strecken von Nord nach Süd und umgekehrt nahm ich die Subway. Es gab auf den Straßen einfach zu vieles zu entdecken. Ich wurde immer weitergetrieben und konnte mich nicht entscheiden, „in den Untergrund“ zu gehen, da ich sonst vielleicht etwas verpassen könnte.
Wenn Ihr weniger Zeit habt, empfehle ich Euch die Hop-on Hop-off Busfahrten. So seht Ihr am meisten. Auch verschiedenste New York Entdeckerpässe werden angeboten, teils inklusive Eintrittskarten, Bootstouren, Führungen etc.. Für die Subway (die New Yorker U-Bahn) gibt es je nach Anzahl der Fahrten und Aufenthaltsdauer ebenfalls diverse Angebote.
Außer dem Ticket für das 9/11 Museum hatte ich nichts gebucht. Ich wollte mich ganz frei und ohne Termindruck durch die Stadt bewegen.
Hier noch einige Zahle, um die Dimensionen aufzuzeigen. New York City, also die Insel Manhattan und die Stadtteile Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island, hat aktuell 8,8 Millionen Einwohner. Der am dichtesten bewohnte Teil ist Manhattan mit einer Wohnbevölkerungsdichte von ca. 27.000 Menschen und einer Tagesbevölkerungsdichte von ca. 51.000 Menschen pro km². Nicht schlecht!
2 • Meet me at the clock
Wie ich unter dem Menüpunkt „Westport/Connecticut“ schon schrieb, besuchte ich dort Freunde. Von dort nahm ich den Zug nach New York City. Nach einer gut einstündigen Fahrt kam ich im Grand Central Terminal an. Was für ein toller Empfang! Dieser Bahnhof ist schon eine genauere Besichtigung wert. 1913 eröffnet, gilt er als historisches Bauwerk. Im Untergeschoss befinden sich 50 Gleise, mittlerweile nur noch für den regionalen Zugverkehr. Er ist der zentrale Treffpunkt in der Stadt „Meet me at the clock“. Die Uhr am Informationsschalter in der großen Eingangshalle, dem Main Concourse, geht auf die Sekunde genau und ist nach einer Atomuhr in den USA gestellt. Sie sieht nicht nur wunderschön aus, sondern ist auch sehr kostbar. Die Ziffernblätter bestehen aus Opalen. Die auffälligen Kronleuchter sind je 1130 kg schwer. Die Decke zeigt den Sternenhimmel mit Tierkreiszeichen. Auf 19 ha verteilen sich der Main Concourse, im ersten Stock eine Cocktailbar und ein Restaurant und im Basement die legendäre Oyster Bar & Restaurant sowie der Dining Concourse, eine riesiger Marktbereich mit zahlreichen Essensständen. Hier habe ich abends einige Male eine Kleinigkeit gegessen, bevor es mit dem Zug zurück nach Westport ging.
3 • Mein Lieblingspark
Meinen Lieblingspark entdeckte ich gleich zu Anfang. Nicht weit vom Grand Central Terminal liegt der Bryant Park, der seit 1840 ein Erholungsort für die New Yorker ist. Hier legte ich immer mal wieder gerne Stopps ein, wenn ich mich in der Nähe befand und eine Pause benötigte. An kleinen Verkaufspavillons und Ständen gibt es eine gute Auswahl an Essen und Trinken. Doch auch gegen Selbstversorger hat hier niemand etwas einzuwenden. Ob auf den Bänken, an den kleinen Tischen oder auf dem Rasen zum Picknicken zu sitzen oder einfach nur in der Sonne zu liegen – der Park bietet alle Möglichkeiten. Für die Wintersaison, das habe ich während meiner Zeit sogar erlebt, wird der Park nicht nur in eine Schlittschuhlaufbahn umgebaut, sondern es wird ein „Winter Village“ aufgebaut. Fantastisch, was die Stadt ihren Bewohnern bietet!
Ein Restaurant & Café mit Rooftop Bereich und herrlichem Blick über den Park sowie einer wunderschönen Terrasse im Grünen ist das Restaurant „Bryant Park Grill“. Ein historisches Gebäude im Pariser Stil, das sich direkt hinter der New Yorker Bücherei befindet. Gegenüber befindet sich ein Gebäude im Art Déco Stil, das Bryant Park Hotel (früher American Standard Building). Sehr auffällig und schön. An den anderen Seiten wird der Park von Hochhäusern umringt.
Diese Mischung aus historischen Gebäuden, den modernen Wolkenkratzern, dem vielen Grün und der entspannten und toleranten Atmosphäre macht diesen Park zu meinem Lieblingsort der Stadt.
4 • Nackter Mann unter den Reklametafeln
Mein erster größerer Entdeckertag war leider verregnet. Egal. Mein Ziel war der Times Square. Welch ein Gewusel, Menschenmassen, Hunderte von Fotoapparaten. Zwischen all den Gebäuden mit den buntesten und flirrenden Reklametafeln verschwand fast eine kleine Tribüne, auf deren Stufen sich die Besucher ausruhen können, um das ganze Spektakel zu genießen. An diesem Tag war sie wegen des Regens natürlich leer. Plötzlich wurde ich von einem halbnackten „Cowboy“ geschnappt. Er begrüßte mich freudig, „Hallo, kennen wir uns?“, sein Küsschen konnte ich gerade so verhindern, doch dann habe ich den Spaß mitgemacht. Er, ganz Profi, bat einen Passanten Fotos zu machen und nahm mich auch noch auf den Arm. Natürlich war mir klar, dass er sich über Trinkgeld freuen würde. Was mir besonders gut gefiel war, dass er nicht „die Hand aufgehalten hat“. Fast zurückhaltend steckte er die Dollars ein, die ich ihm in die Hand schob. Als ich später meinen Freunden von ihm erzählte, kannte ihn jeder. „The Naked Cowboy“, eigentlich ein Straßenmusiker, ist eine Touristenattraktion am Times Square, weniger wegen seiner Musik, sondern wegen seiner spärlichen Bekleidung. Nun, mich hatte er überrascht. Ein witziger Moment!
5 • Chelsea Market – Meatpacking District
Weiter ging es zum Chelsea Market. Auf der 8th Avenue vorbei am Madison Square Garden auf der einen Seite, die Veranstaltungsarena besonders für Sportveranstaltungen und Konzerte, und dem US General Post Office, einem historischen Gebäude im Stil der Beaux-Arts-Architektur, auf der anderen Seite. Insgesamt waren also drei Blocks zu laufen. Sieht auf dem Stadtplan nach keiner großen Entfernung aus, war aber nicht zu unterschätzen. Im Chelsea Market angekommen erwartete mich in einem alten Fabrikgebäude ein Markt mit Läden aller Art und vor allem Delikatess- und Feinkostgeschäften. Ich hatte vom Lobster Place, einem Meeresfrüchte Restaurant, gelesen, doch ich aß dort nichts, da ich überhaupt keinen Hunger hatte. Ich lief kreuz und quer durch das Gebäude und nahm mein nächstes Ziel ins Visier. Ich befand mich im Meatpacking District und lief nun zu einem Restauranttipp meiner Freunde aus Deutschland, Rosemary’s, auf der Greenwich Avenue. Ich war beeindruckt, wie sich New York verändert und von einer ganz anderen Seite zeigte. Mir war klar, dass ich auch hier nicht essen wollte, aber auf einen Espresso und Wasser hatte ich jetzt richtig Lust. Es war fast leer, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass die New Yorker hier gerne einkehren. Die Einrichtung und auch die Dachterrasse sind super schön. Schaut Euch den Link an.
Für heute machte ich Schluss. Ich hatte ja noch so viele Tage, um die anderen Stadtteile entdecken. Also mit der Subway zum Grand Central Terminal und ab nach Westport. Dort erwartete mich ein leckeres Abendessen mit meinen Freunden.
6 • Borschtsch auf Coney Island
An einem der nächsten Tage – zwischendurch erholte ich mich immer mal wieder in Westport, bei schönem Wetter auch gerne am Strand oder beim Kajakfahren (was für ein Luxus!) – fuhr ich mit meinen Gastgebern zum Flughafen, um weitere Besucher willkommen zu heißen. Doch vorher zeigten sie mir, weil es sozusagen auf dem Weg liegt, Coney Island. Die Insel liegt im Süden von Brooklyn und ist berühmt für den Vergnügungspark, das große Riesenrad, ein Aquarium und natürlich den vier Kilometer langen Strand. Vor allem russische Einwanderer haben sich hier niedergelassen. Das hatte mich natürlich besonders interessiert. Und tatsächlich, ich war verblüfft. Beim Spaziergang am Strand entlang konnte ich in der Entfernung tatsächlich Häuser im russischen Baustil erkennen und auch in den Restaurants auf der Strandpromenade hörte ich nicht nur viel Russisch, sondern es gab auch viele russische Gerichte auf der Speisekarte. Ich entschied mich daher, landestypisch – ha, ha – für Borschtsch, eine Rote Beete Suppe mit Rindfleisch und saurer Sahne. Lecker!
7 • When Sally drops Harry off at Washington Square Park …
Greenwich Village, Washington Square Park. Den Triumphbogen hatte ich aus dem oben genannten Film bestens in Erinnerung. Die überaus liebenswerte Meg Ryan und Billy Crystal, das Paar, das über Jahre nicht zusammenfand. Ein so schöner Film! Hier saß ich einfach auf einer Bank und beobachtete die New Yorker.
Dann ging ich in die Bleecker Street. Bleecker Street ist die Gegend für Comedy- und Musikveranstaltungen sowie für beste Restaurants, Cafés und Top Hotels. Sehr berühmt und entsprechend hochpreisig ist z.B. das Dante’s, italienische Küche, in der Straße parallel, der Hudson Street. Das Publikum ist jung, da sich in der Nähe die New University School of Law befindet.
Zwei Restaurants direkt auf der Bleecker Street interessierten mich und wurden bestens bewertet, das Tacombi (mexikanisch) und die Pearl Oyster Bar. Bei beiden kurz „die Nase reingehalten“, die Speisekarte studiert und ich war überzeugt, dass das Essen hier hervorragend war. Ich hatte natürlich keine Lust hier zu essen, falsche Uhrzeit und keinen Hunger. Die Pearl Oyster Bar sah allerdings wirklich verführerisch aus. Ich hätte da eventuell doch überredet werden können. Dieses Restaurant und ich befürchte auch das Tacombi wurden leider in der Zwischenzeit geschlossen. Grund war wohl die Corona Pandemie.
Nun weiter die Bleecker Street entlang. Ich verrate es jetzt schon, meine Lieblingsstraße in New York. Am Ende der Straße landete ich in der Magnolia Bakery. Davon hatte ich auch gelesen und hier wollte ich einen kleinen süßen Snack auf die Hand mitnehmen und im gegenüberliegenden Park, dem Bleecker Playground, essen. Gesagt, getan. In der Warteschlange wurde ich dann von den Insidern überzeugt, keinen Cup Cake zu nehmen, wofür diese Konditorei durch den Film „Sex and The City“ berühmt wurde, sondern einen Kürbis- Bananenpudding. Meine Güte, war der gut. Danke an die Unbekannten für den Tipp. Im Park saß ich dann ganz in Ruhe, genoss diesen „Kuchen“ und sah den spielenden Kindern zu.
Gestärkt machte ich mich auf die Suche nach dem nächsten Restaurant. Ihr wundert Euch wahrscheinlich, warum ich so viele Restaurants aufsuche, ohne dort zu essen. Mich interessiert einfach, wo die New Yorker ihre Freizeit verbringen, in welcher Umgebung sie sich treffen, wie sie ticken. Das kann man doch besser durch den Besuch oder wenigstens einen Rundumblick eines Restaurants, als die Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Außerdem koche ich selbst ja gerne und interessiere mich immer für gutes Essen und neue Kreationen. Ich war also auf der Suche nach The Spotted Pig, super bewertet und bekannt für die hervorragenden Burger. Wie beschrieben, war es wirklich schwer zu finden. Es ist ganz in der Nähe des Bleecker Playgrounds und versteckt durch die geniale grüne „Verkleidung“. Zuerst dachte ich an ein Blumengeschäft! Die Stimmung dort war klasse, voll besetzt, es war Mittagszeit und die Gerichte sahen hervorragend aus. Leider musste das Restaurant 2020 schließen. Nicht wegen Corona, sondern wegen sexueller Vorwürfe gegenüber dem Besitzer des Lokals. So schade.
Nun gibt es viele meiner Tipps nicht mehr, doch bei meiner Recherche im Internet habe ich festgestellt, dass in der Zwischenzeit viele neue Restaurants eröffnet haben. Bei meinem nächsten Besuch werde ich der Bleecker Street bestimmt einen erneuten Besuch abstatten. Solltet Ihr Tipps haben, schreibt mir gerne.
8 • Austern auf dem Hudson River und Cocktail auf dem Dach
Mit der Subway südlich in den Stadtteil Tribeca. Hier lief ich zum Hudson River und zwar zum Pier 25. Mich interessierte das Seafood and Austern Restaurant Grand Banks auf einem historischen Segelboot. Es ist ein saisonales Restaurant und jeweils ab Frühjahr geöffnet. In der Happy Hour muss hier viel los sein. Aber auch viele Events finden hier statt sowie gebuchte Veranstaltungen. Vorbei an einem Volleyballfeld, einem Skaterpark und einer Minigolfanlage lief ich auf das Schiff zu. Ein herrlicher Anblick. New York hat so viel tolle Gesichter. Es war früher Nachmittag, also kein Cocktail für mich, sondern ein großes Glas Cola Light. Gönne ich mir zu Hause nicht, da ja so ungesund, aber auch Reisen darf es mal sein. Ich kam an der Bar mit den „Matrosen“ ins Gespräch, genoss die Aussicht auf die New Yorker Skyline und gegenüber auf New Jersey. Diese Location steht ganz fest auf meinem Restaurant-Notizzettel für den nächsten Besuch.
Schon zurück nach Westport? Nein. Das Wetter war schön und ich wollte mir eine Rooftop Bar ansehen. Spaziergang in den Norden Richtung Canal Street. Und wie der Zufall es will, kam ich am Tribeca Grill vorbei, dem Restaurant, das Robert de Niro gehört. Die Schiebetüren waren weit offen, das Restaurant hatte noch nicht geöffnet. Für mich ideal, mir das Interieur anzusehen. Was ich sah, gefiel mir sehr gut. Die Speisekarte konnte ich nicht einsehen, ich gehe aber mal davon aus, dass es nicht ganz meinem Budget entspricht.
In der Canal Street, Ecke Thompson Street (im Stadtteil SoHo) fuhr ich hoch in den 18. Stock. JIMMY, eine Rooftop Bar mit Pool. Nicht nur ein wunderschöner Blick über New York, sondern auch die Bar selbst gefiel mir sehr gut. Draußen am Pool mit einem Cocktail in der Hand, genoss ich den Abschluss dieses Tages.
9 • High Line Park
An einem anderen Tag besuchte ich den High Line Park. Es handelt sich um eine stillgelegte Hochbahntrasse, die zu einem Park umgebaut wurde. Sie befindet sich im Westen von Manhattan direkt am Hudson River und führt durch die Stadtteile Meatpacking District und Chelsea. Die High Line ist 2,3 Kilometer lang und befindet sich 7,5 Meter über dem Boden.
Der Beginn der Trasse liegt auf Höhe der 12th Street am westlichen Ende der Gansevoort Street. Dort startete ich und ich muss sagen, es war ein wirklich schöner Spaziergang. Ich genoss die Ausblicke auf die Stadt und den Hudson River, bestaunte die vielen Kunstobjekte und die schön angelegten begrünten Flächen.
Ein Gebäude direkt an der High Line gelegen erkannte ich auf Grund der geschwungenen Formen schon von weitem. Es ist von der leider früh verstorbenen irakischen Architektin Zaha Hadid und muss wohl eines der teuersten Apartmenthäuser der Stadt sein.
Für den Hunger bietet sich eine Unterbrechung im Chelsea Market an, den ich oben ja schon beschrieben habe. Auf der W 16th Street gibt es einen Abgang.
Oder Ihr sucht Euch ein schönes Plätzchen am Ende der Strecke im Norden in Midtown Manhattan. Dort erwartet Euch das neue Stadtviertel, die Hudson Yards. Auf 11 ha verteilen sich Wolkenkratzer, Wohn- und Bürokomplexe, mehreren Stadtparks sowie ein Einkaufszentrum mit Geschäften und Restaurants auf sieben Etagen verteilt. Auf dem Wolkenkratzer 30 Hudson Yards befindet sich im 100. Stock in 335 Metern Höhe das Edge Observation Deck mit einem wohl unvergleichlichen Blick auf Manhattan. Die ganz Mutigen können mit Klettergurt gesichert auf 365 Meter bis auf die Spitze hochklettern. Als ich den High Line Park besuchte, befand sich diese Viertel noch im Bau. Daher kann ich hier nur wiedergeben, was ich gehört und gelesen habe.
Ich lief die High Line zurück, um im Hotel The Standard, am Anfang der High Line im Süden, von der Rooftop Bar den so schön beschriebenen Ausblick auf den High Line Park und den Hudson River zu genießen. Doch leider war die Rooftop Bar an diesem Tag geschlossen. Pech gehabt.
10 • Party vor dem Empire State Building
Planänderung und zu Fuß zur 5th Avenue, Ecke 23rd Street. Sozusagen auf halbem Weg zum Grand Central Terminal. Das keilförmige Flatiron Gebäude und die Tiffany Street Clock hatten mich schon immer fasziniert. Mein Ziel war die Rooftop Bar 230 Fifth. Nach einer Handtaschen- und Ausweiskontrolle unten vor den Aufzügen ging es hoch aufs Dach. Die größte Rooftop Bar New Yorks. Laute Musik, tolle Drinks, kleine Speisen und etwas touristisch. Das macht aber nichts, denn der Ausblick auf das Empire State Building und Midtown New York bei Nacht ist phänomenal. Partystimmung und Entspannung am Abend. Herrlich! Die Bar mit Terrasse hat das ganze Jahr geöffnet und bietet im Winter gegen die Kälte beheizte Iglus an. Also definitiv ein Muss!
11 • Das Trauma einer Nation, das die ganze Welt erschütterte
Heute stand das 9/11 Memorial mit Museum auf dem Plan. Tickets hatte ich bereits online gekauft. Ein trauriger Anlass für den Bau dieses Museums, aber wichtig um der vielen Toten des Terroranschlages vom 11. September 2001 zu gedenken. Beim Einsturz der Türme des World Trade Centers starben fast 3.000 Menschen. Die Bilder haben wir bestimmt alle noch im Kopf. Durch das bereits gekaufte Ticket musste ich nicht lange Schlange stehen. Die Größe des Museums hat mich wirklich umgehauen. Der Anschlag wird von allen Seiten beleuchtet, die geschichtlichen und politischen Hintergründe, Videos vom Attentat sowie von Interviews mit Politikern, Einsatzkräften, Überlebenden und Angehörigen der Verstorbenen. Den mutigen Einsatzkräften, besonders den Feuerwehrleuten, wird ein großer Teil der Ausstellung gewidmet. An die Toten wird mit Fotos und ihren persönlichen Geschichten gedacht. Überreste der World Trade Centers sind ausgestellt, ein fast zerstörtes Löschfahrzeug der Feuerwehr bis hin zu persönlichen Gegenständen der Toten. Eine imposante, manchmal sehr bedrückende Ausstellung. Die Botschaft ist klar. Nie wieder darf so etwas geschehen, wir New Yorker halten zusammen und werden es niemals vergessen.
Doch auch das 9/11 Memorial draußen vor dem Museum, hat mich tief bewegt. Hier wurden an der Stelle, wo die Twin Towers standen, jeweils zwei Wasserbecken mit einer Größe von je ca. 4000 m² installiert, umrandet von insgesamt 400 Eichen. Das Wasser fällt 9 Meter in den Boden ab. Das soll, laut den Architekten, als Sinnbild dienen. Sie nennen das Bauwerk „Reflecting Absence“. In die Ränder der Becken wurden die Verstorbenen namentlich verewigt.
Neben dem Museum fällt sofort eine große weiße Vogel Skulptur auf, die symbolisch für „Taube des Friedens“ oder für „Phönix aus der Asche“ steht. Dahinter verbirgt sich im Untergeschoss eine riesige Shopping Mall, das Westfield World Trade Center. Der Anblick machte mich sprachlos, die Architektur imposant, doch aufs Einkaufen hatte ich keine Lust.
Das One World Trade Center wurde an Stelle der gefallenen Türme des World Trade Center gebaut. Mit 541 Metern Höhe ist es das höchste Gebäude der USA. Restaurant und Aussichtsterrasse befinden sich im Observatory Deck. Leider hatte ich kein Ticket gekauft, was ein Fehler war, denn die Warteschlange war riesig. Kurz entschlossen entschied ich mich, diese Gegend zu verlassen und weiterzugehen Richtung Battery Park ganz im Süden von Manhattan.
12 • Battery Park und Eintauchen in die Anfänge New Yorks
Es war ein herrlicher Spaziergang, anfangs eine kleine Pause und ein Snack in einem der Restaurants der Battery Park City, dann ging es immer am Hudson River entlang zur Südspitze Manhattans in den Battery Park. Hier hat man einen schönen Blick auf die Freiheitsstatue und hier befindet sich auf das Fährterminal für die Abfahrten nach Liberty Island , Besichtigung der und Aufstieg in die Freiheitsstatue, und Ellis Island mit dem Besuch des Museum of Immigration.
Der Blick zur anderen Seite Richtung Stadt, mit dem One World Trade Center im Hintergrund war fantastisch.
Über die Water Street ging ich erst einmal zum South Street Seaport zum Pier 16. Ich hatte einen wunderbaren Blick auf die Brooklyn Bridge und im Hintergrund auf die Skyline von New York. Hier befindet sich das South Street Seaport Museum mit der Ausstellung über die Geschichte des Hafens von New York, der schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts als der größte Hafen der Welt galt. Im Museums Ticket enthalten sind auch die Besuche zweier historischer Segelboote. Der große Dreimaster „Wavertree“ aus dem Jahr 1885, der Blickfang des Hafens ist, und das kleine Light Boot „Ambrose“ aus dem Jahr 1908, das als Lotsenboot für die großen Schiffe genutzt wurde.
In diesem District lebten in sehr beengten ärmlichen Verhältnissen die Millionen Einwanderer, die in den zwei großen Einwanderungswellen im 19. Jahrhundert nach New York kamen. Zu Anfang waren es zum überwiegenden Teil Einwanderer aus Irland und Deutschland, die vor der Großen Hungersnot flohen und in der zweiten Welle Menschen aus Süd- und Osteuropa. Die meisten von ihnen nahmen dieses Leben im Elend in Kauf, da sie hier die Möglichkeit sahen, Arbeitsplätze in den Docks und Fabriken zu erhalten.
Hier noch einmal zurück zur vorgelagerte Ellis Island erwähnen. Dort wurde seit 1892 eine Einreisestation aufgebaut, um der Flut der Einwanderer Herr zu werden. Bis zu ihrer Schließung 1954 versuchten hier ca. 12 Millionen Menschen in das Land zu kommen. Die Einreisebestimmungen waren so hart, auch medizinische Untersuchungen wurden durchgeführt, dass vielen der Zugang verwehrt wurde. Daher wird die Insel auch „Insel der Tränen“ genannt.
13 • Kostenlose Workouts am Pier
Als ich auf das Pier 16 zulief, hörte ich schon von weitem laute Musik. Näherkommend sah ich ein große Gruppe Sportler, die an einem Workout teilnahmen. Vor dieser tollen Kulisse, ist das schon etwas Besonderes. Noch beeindruckender fand ich, dass diese Kurse von den Fitnessstudios in der Nähe kostenlos angeboten werden, wie mir ein Mitarbeiter, der zufällig neben mir stand, erklärte.
Das angrenzende Pier 17 solltet Ihr auch besuchen. Kurz vor meinem New York Trip wurde es nach der Zerstörung durch den Hurrikan Sandy renoviert und wiedereröffnet und gilt heute als die Event Location der Stadt mit fantastischen Skyline Blick auf die Hochhäuser sowie die Brooklyn und Manhattan Bridge. Leider stand das noch nicht auf meinem Sightseeing Plan, ich weiß auch gar nicht, ob es zu meiner Zeit dort schon Restaurants und Bars auf dem Rooftop gab. Ich werde dieses Highlight definitiv bei meinem nächsten Besuch nachholen und daher auch hier meine Empfehlung.
Ich hatte allerdings ein anderes Restaurant entdeckt, das Industry Kitchen, ein paar Gehminuten vom Pier 16 entfernt. Amerikanische Küche und berühmt durch ihre Holzofen Pizza. Das Essen hier war wirklich gut. Später kam ich mit unserer Gruppe noch einmal hierher. Es ist wunderbar, hier im großen Außenbereich vor dieser herrlichen Kulisse zu sitzen und zu genießen.
14 • Spaziergang durch die Finanzwelt
Nun durfte natürlich ein Spaziergang durch das Financial District nicht fehlen. Zuerst schaute ich mir die vielen kleinen Geschäfte am Southstreet Seaport an. Es war wirklich eine Freude an den historischen Geschäfts- und Handelshäusern vorbeizulaufen, in denen sich nun Läden und Restaurants befinden. Dann ging es kreuz und quer durch das Financial District. Hier entstand eines meiner Lieblingsfotos von New York. Die typischen fahrbaren Imbissstände, das Gewusel auf den Straßen und im Hintergrund der Hudson River mit Blick auf das gegenüberliegende Brooklyn. Ich ging auf der Wall Street an der berühmten New Yorker Stock Exchange vorbei. Am Ende der Straße ist schon von weitem die Trinity Church zu sehen. Die New York Stock Exchange gilt als der Inbegriff für die Bankenwelt und der Macht der Börsenspekulanten. Berühmtheit erlangte sie durch ihren Zusammenbruch im Jahre 1929, der als Auslöser der „Great Depression“ in den USA und der Weltwirtschaftskrise gilt. Heute ist die New York Stock Exchange für die Öffentlichkeit aufgrund der Anschläge des 11. September nicht mehr zugänglich. Ich beendete meinen Spaziergang mit der Federal Hall aus dem Jahre 1900. Ursprünglich Rathaus der Stadt, heute findet man hier das Museum Federal Hall National Memorial mit der Entstehungsgeschichte der USA. Hier legte der 1. Präsident des Landes, George Washington, seinen Amtseid ab, daher steht vor dem Gebäude ihm zu Ehren seine Statue.
Genug Eindrücke für diesen Tag. Es war schon spät und ich nahm die Subway 4 von der Wall Street Station direkt bis zum Grand Central Terminal. Ausruhen im Zug Richtung Westport und dort am nächsten Tag einen herrlichen Strandtag genießen.
15 • United Nations – ein Muss für einen New York Besuch
An einem anderen Tag waren wir als Gruppe unterwegs. Insgesamt neun Personen auf dem Weg zum Hauptquartier der Vereinten Nationen, kurz UN, ein Zusammenschluss von 193 Staaten. Schon von weitem konnten wir die Flaggen aller Mitgliedländern im Wind flattern sehen. Das Areal steht nicht auf dem Boden der USA, sondern gilt auf Grund der politischen Hintergründe als internationales Territorium.
Doch zuerst geht es in das Visitor Center, wo die Besucher eine Sicherheitskontrolle durchlaufen müssen, ähnlich wie an den Flughäfen. Danach werden die Ausweise kontrolliert – Reisepass nicht vergessen! Hier kann man auch Tickets kaufen, empfohlen wird aber eine Buchung vorher online.
Vor dem Gebäude empfing uns die Skulptur einer verknoteten Pistole. Sie gilt als das Zeichen für Waffenstillstand.
Im Foyer eine Skulptur Nelson Mandelas, dem früheren Präsidenten von Südafrika, in Anerkennung seiner Dienste für Frieden und Freiheit. Wir hatten das Glück, hier von dem Auftritt der United Nations Singer, dem Chor der Vereinten Nationen, begrüßt zu werden. Dieser Chor besteht seit 70 Jahren und die Sänger sind aktuelle und frühere Mitarbeiter der UN. Ihre Lieder handeln von der friedlichen Vereinigung aller Menschen auf der Welt. Wir hörten so lange zu, bis unsere vorher gebuchte Tour begann und wir von unserem Guide abgeholt wurden. Während des Rundgangs erhielten wir Informationen über die Rolle der UN, ihre Ziele und ihre Themen (u.a. Sicherheit, Menschenrechte, Umwelt) und wurden in den großen Saal der UN-Vollversammlung (mit 1800 Sitzen) sowie in andere Versammlungssäle geführt. Zwischendurch immer wieder Kunstwerke, meist Wandbilder, aller Mitgliedsstaaten, die mich besonders beeindruckten.
Am Ende der Tour gingen wir für eine kleine Erfrischung ins Basement, wo sich auch eine Bookshop sowie das UN eigene Postamt befindet. Da sich die UN auf exterritorialem Gelände befindet, darf sie eigene Briefmarken in Umlauf bringen. Hier wurde ich aktiv und schickte meinem Vater, einem Briefmarkensammler, eine Postkarte mit entsprechender Briefmarke nach Hause und kaufte für ihn weitere postalische Artikel der UN.
Diese Tour empfehle ich Euch sehr. Beeindruckend, informativ und irgendwie auch beruhigend zu wissen, dass es trotz der vielen Kriege, Ungerechtigkeiten und Menschenrechtsverletzungen Institutionen wie diese gibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt …auf eine bessere Welt, in der die Menschen friedlich und sich gegenseitig unterstützend zusammenleben.
16 • Die Freiheitsstatue und Skyline von Manhattan bei Nacht
Da das UN Gebäude direkt am East River liegt, kann man den Besuch ideal mit einer Sightseeing Tour verbinden. Nach einem kurzen Spaziergang nahmen wir auf Höhe der 34th Street East die Fähre ganz in den Süden zum Pier 11, Wall Street. Leider begann es zu regnen, doch mit einem Gläschen Sekt in der Hand ließen wir es uns an Bord gut gehen und die Stimmung war bestens. Dem Regen trotzend standen wir dennoch auch an Deck und bewunderten die imposante Skyline der Ostseite Manhattans.
Am Pier 11 angekommen, machten wir uns auf den Weg Richtung Whitehall Ferry Terminal, wo die Fähren nach Staten Island ablegen. Kurzer Stopp in einer Feuerwehrstation der New Yorker Berufsfeuerwehr und Fotoshooting mit den Feuerwehrleuten. Das waren diese schon gewöhnt, denn die Feuermänner haben in New York einen ganz besonderen Status und werden sehr verehrt. Schon vor den Anschlägen vom 11. September wurden sie mit dem Namen „New York‘s Bravest“ tituliert. Das New York Fire Department ist eine Kombination aus Feuerbekämpfungs- und Rettungseinheit und gilt aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildung als sehr effektiv. Zugleich versprühen sie auch einen gewissen Sexappeal. Ein Kalender mit den 12 „heißesten“ Feuerwehrmännern erschient jährlich. Mal sehen, ob die Frauen, zur Zeit nur 32 von 11.400 Männern, bald mitmischen, denn seit 2022 steht ein Frau an der Spitze der New Yorker Feuerwehr.
Wir waren am Fährterminal und nahmen die übrigens kostenlose Staten Island Fähre. Vorbei an der Freiheitstatue und mit einem unvergleichlichen Blick auf die Skyline von New York. Die Fahrt dauert pro Weg 25 Minuten. Auf unserem Rückweg war es bereits dunkel. Es war fantastisch auf die erleuchtete Whitehall Ferry Terminal zuzufahren und fühlte sich an, als ob man in einen riesig großen Rachen hineinfährt.
Nun hatten wir Hunger. Die Regenwolken hatten sich verzogen und es war warm genug im Außenbereich des Restaurants Industry Kitchen, wo ich einige Tage vorher schon gegessen hatte, zu sitzen und es uns hervorragend schmecken zu lassen. Tolles Ambiente, der beleuchtete Dreimaster am Pier 16 im Hintergrund und weiter oben Bauarbeiter, die bis spät in die Nacht arbeiteten.
Wieder ein wundervoller, perfekter Tag in New York. Unvergesslich!
17 • Ein Sonntag – typisch für New York
Es war Sonntag und da ich immer versuche, so viel wie möglich vom alltäglichen Leben der Menschen in fremden Ländern zu erfahren, war für mich klar, dass es heute in den Central Park geht, wissend, dass dieser das Erholungsziel der New Yorker am Wochenende ist.
Vorbei am berühmten Museum of Modern Art lief ich die 5th Avenue hoch bis zur 57th Street. Nicht geplant, aber kurzentschlossen betrat ich den Verkaufsraum von Tiffany, in Erinnerung an den amerikanischen Klassiker „Frühstück bei Tiffany“ mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle. Der Raum ist eher schlicht gehalten, aber überall stach mir das wunderschöne typische Tiffany Türkisblau ins Auge. Als Verpackungsschachteln, Taschen und anderen Accessoires. Es gibt mehrere Tiffany Geschäfte in New York, doch dieses ist das berühmteste und älteste, das 1940 Eröffnung feierte. Ich wusste, dass sich in der 4. Etage das bekannte Blue Box Cafe befindet, doch muss man dafür sehr lange im Voraus reservieren.
Vorbei an weiteren Geschäften namhafter Luxusmarken stand ich am Eingang des Central Parks. Hier kann man Fahrräder anmieten, doch ich entschied mich zu laufen, da ich wusste, dass ich viel fotografieren wollte. Der südliche Teil des Parks hat mich auch im Nachhinein am meisten beindruckt. Die Grünanlagen, Teiche, die Skyline im Hintergrund, all das sind nicht nur einzigartige Fotomotive, sondern einfach wunderschön anzusehen und wert, es sich auf einer Bank gemütlich zu machen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Mit 3,41 km² ist der Park so groß (deutlich größer als Monaco mit 2 km²), dass sich hier die Menschenmengen verlaufen. Spaziergänger, Jogger, Biker, Familien mit Kinderwagen waren unterwegs. Cafés, Restaurants, Straßenkünstler, Spielplätze, Bootverleih, Bowling, Baseball. Hier wird für jeden Geschmack etwas geboten, so dass man sich hier locker einen ganzen Tag und länger aufhalten kann. Doch das Laufen wurde irgendwann mühsam. Ich bin tatsächlich nur bis zum „The Lake“ gekommen mit den herrlichen kleinen Brücken, die Ihr bestimmt von den Filmklassikern kennt und besagtem Bootsverleih. Ich hatte also noch nicht mal die Hälfte des Parks geschafft. Das heißt, beim nächsten Mal werde ich doch ein Rad anmieten.
18 • Rooftop Bars – die beste Art für das New York Feeling
Ich hatte bereits mein nächstes Ziel im Kopf, eine Rooftop Bar, wie konnte es anders sein, mit – so hatte ich gelesen – fantastischem Blick auf den Central Park . So war es auch, schaut euch die Fotos an. Es ist die Lounge The Roof in der 57 th Street im Hotel Le Méridien. Hier entstand mein zweites Lieblingsfoto von New York. Der Blick auf eine Terrasse hoch über der 57th Straße, auf der sich ein Paar an diesem Sonntagnachmittag entspannte. Das Größenverhältnis und der tobende Verkehr unten faszinierten mich sehr. Ich aß köstliche kleine Burger und entschied mich, den Tag noch nicht zu beenden. Wieder gestärkt wollte ich noch eine Rooftop Bar „mitnehmen“, die ich mir bereits zu Hause notiert hatte.
Ich lief die Avenue of The Americas (oder 6th Avenue) hinunter am meinem Lieblings-Bryant Park vorbei. Hier wunderte ich mich über den Krach und sah, dass sich der Park im Umbau zur Eislaufbahn befand. Ich berichtete ja schon ganz am Anfang von den vielen Facetten dieses Parks. Auch hier arbeiten die Bauarbeiter wohl bis spät abends.
Angekommen in der 38th Street im Archer Hotel, auf dem oben die Spyglass Rooftop Bar thront. Herrlicher Blick auf das nächtliche New York mit Empire State Building, die Bar ist etwas kleiner, eleganter, gutes Publikum, ein kühles Bierchen für mich, entspannen, beobachten und auf zum Grand Central Terminal, zurück nach Westport.
19 • SoHo – South of Houston Street
Mein letzter Tag in New York brach an. SoHo und die Brooklyn Bridge standen auf dem Plan. Doch es wurde noch deutlich mehr. Von Grand Central Terminal mit der 4 oder 5 oder 6 in den Südwesten nach Spring Street. Schon war ich mittendrin und lief kreuz und quer durch dieses schöne Viertel. Hier ein anderes Erscheinungsbild Manhattans: Kopfsteinpflaster, Straßen sogar mit Namen, nicht nur Nummern, Feuertreppen, Lofts. Die Gebäude zählen zu den ältesten New Yorks und die gusseisernen Feuertreppen an den Häuserfassaden fallen besonders ins Auge, das sind die sogenannten Cast Iron Gebäude. Gusseisen (cast iron) wurde im späten 18. Jahrhundert von britischen Gießereien produziert und zum ersten Mal in den USA für den Einbau von hohen Fenstern verwendet. Da es noch keine Elektrizität gab, war diese Möglichkeit hellen Raum zu schaffen, besonders für die Textilfabriken, Lagerhäuser, Werkstätten und mehr, die in dieser Gegend ansässig waren, von großem Interesse. Später in den 60-ger Jahren zogen wegen der lichtdurchfluteten hohen Räume viele Künstler in diese Gegend und kämpften mit Erfolg um den Erhalt dieses Viertels. Heute findet man in SoHo Antiquitätengeschäfte, Kunstgalerien, exklusive Boutiquen, Restaurants und Museen. Es zählt zu den angesagtesten und teuersten (Wohn-) Vierteln der Stadt. Als ich ein Fotoshooting beobachtete, wurde mir freundlich erlaubt, von dieser Szene auch ein Foto machen zu dürfen. Die junge Frau mit Fahrrad und Blumenkorb. Mein drittes Lieblingsfoto von New York! Das Bild hängt jetzt vergrößert im Zimmer meiner Tochter.
20 • Auf der anderen Seite des East River
Von SoHo war es gar nicht mehr weit bis zur Brooklyn Bridge City Hall. Hier befindet sich der Aufgang zur Brooklyn Bridge. Sie wurde 1883 eröffnet und erlangte Berühmtheit, weil sie damals die längste Hängebrücke der Welt war. Der Fußgänger- und Radweg liegt über den insgesamt sechs Fahrbahnen, je drei in jede Richtung. Die Gesamtlänge beträgt 1834 Meter mit einer Breite von 25,91 Metern. Dieses Bauwerk ist wunderschön, wer kennt die Fotos nicht. Der Rundumblick auf die Manhattan Bridge, den Hudson River, Manhattan und Brooklyn ist wunderschön. Übrigens, es gibt insgesamt 2000 Brücken in New York. In Brooklyn angekommen suchte ich den Foto-Hotspot von New York auf. Im Stadtteil DUMBO (steht für Down under the Manhattan Bridge Overpass) an der Ecke Washington und Water Street hatte ich diesen perfekten Blick auf die Manhattan Bridge. Auch sie kann man zu Fuß oder Rad überqueren.
Nun ging es zum Brooklyn Bridge Park. Dass der Blick auf Manhattan wieder einmal spektakulär war, seht Ihr ja auf den Fotos. Hier beobachtete ich die Kinder und auch Erwachsenen auf dem 100 Jahre alten berühmten Jane’s Carousel, bummelte weiter zur Ice Cream Factory und aß dort ein köstliches Eis. Etwas weiter südlich eröffnete ein Jahr nach meinem Besuch ein Restaurant mit Rooftop Bar, das ich, obwohl ich es persönlich nicht kenne, empfehlen möchte. Ich habe nur Gutes gehört. Es ist das 1 Hotel Rooftop and Garden Bar. Hier zu sitzen, einen Drink oder das Essen zu genießen mit diesem Ausblick, muss wohl sehr besonders sein.
Ich machte mich langsam wieder auf zum Rückweg über die Brooklyn Bridge. Natürlich gibt es in Brooklyn noch viel mehr zu entdecken, doch das muss warten bis zu meinem nächsten Besuch.
Ich hatte nämlich noch ein Ziel. Nicht wirklich eingeplant, doch ich dachte mir, auf einen Versuch kommt es an. Ohne vorher online ein Ticket gebucht zu haben, wollte ich doch noch auf die Aussichtsplattform Top of the Rocks des Rockefeller Centers, von der man ganz Manhattan südlich des Central Parks überblicken kann.
21 • St. Patrick‘s Cathedral und Rockefeller Center
Von der Station Brooklyn Bridge City Hall wieder auf der Manhattan Seite ging es also mit Subway 6 hoch zur Lexington Avenue /51st East. Von dort zu Fuß erst einmal in die St. Patrick‘s Cathedral, die mir so besonders gut gefällt. Sie ist die größte im neugotischen Stil gebaute Kathedrale der USA, die 1879 fertiggestellt wurde. Sie wurde aus weißem Marmor gebaut, ist 123 Meter lang und 53 Meter breit und kann 2400 Menschen fassen. Sie ist Amtssitz des katholischen Erzbischofs von New York. Hier einige Minuten sitzen, entspannen, in mich gehen. Und weiter.
Schräg gegenüber liegt das Rockefeller Center, im Jahr 1939 eröffnet. Es ist ein riesiger Gebäudekomplex, darunter 14 Wolkenkratzer. Der Ölmilliardär John D. Rockefeller Jr. ließ für sein Bauvorhaben 228 Häuser abreißen. Das höchste Gebäude, das Comcast Building, hat 70 Etagen und gehört mit 259 Meter zu den höchsten New Yorks. Die Hochhäuser sind nicht quadratisch, sondern rechteckig gebaut und scheinen wie Scheiben aneinander zu kleben. In diesem Komplex befinden sich u.a. die NBC Fernsehanstalt, die Radio City Music Hall, das Auktionshaus Christies und das General Electric Building. Im Untergeschoss gibt es Einkaufsmöglichkeiten in den Ladenstraßen sowie Restaurants und Cafés, die durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sind. Auch die New Yorker Subway hat hier eine Station.
Der erste Blick fällt auf die Skulptur des Atlas, der das Himmelgewölbe trägt. Diese Skulptur sowie die Gestaltung des Portals des Rockefeller Centers entstanden 1937 im Art Déco Stil, so wie der gesamte Gebäudekomplex. Die Plaza vor dem Rockefeller Center ist im Sommer eine Roller-Skating Bahn und wird während der Wintermonate zur Eislaufbahn umgewandelt. Der riesige geschmückte Weihnachtsbaum (bis zu 27 Meter hoch) ist weltberühmt. Hinter der Plaza die goldene Prometheus Statue. Ich konnte schon den Eisläufern zusehen, wie sie ihre Bahnen zogen.
Doch nun zum Ticketcenter. An den sehr beeindruckenden riesigen Wandgemälden im Foyer vorbei kam an den Ticketautomaten die Ernüchterung. Kein Ticket zur Aussichtsplattform Top of the Rocks im 70. Stock verfügbar, erst wieder Stunden später. So lange wollte ich nicht warten. Nun trat Plan B ein. Ich begab mich in den Aufzug in den 30. Stock zum legendären Rainbow Room Restaurant mit Rooftop Bar und der Lounge Bar Sixty-Five, aktuell wohl nur noch für private Veranstaltungen. Da soll man ja auch einen tollen Ausblick auf die Stadt haben, so dachte ich mir. Aber was für ein Pech! Keine Chance, da wegen einer Veranstaltung geschlossen. Einen Plan C hatte ich nicht, doch so schnell gab ich nicht auf. Das war ja mein letzter Abend in New York. Eine Rooftop Bar, die ich noch nicht kannte, hatte ich doch noch in petto.
22 • Fantastische Rooftop Bar als Abschluss
Da musste ich nur leider wieder laufen. Puh! Quer über den Times Square, auch interessant bei Nacht und dieses Mal saß ich auf der roten Treppe. Ein idealer Platz, um einen Gesamteindruck des Times Sqaure zu erhalten. Angekommen im 33. Stock im Sky Room Roof Top (im Fairfield Inn Suites by Marriott Times Square). Wow, was für ein Ausblick! Diese Anstrengung hat sich gelohnt. Hier habe ich das teuerste Bierchen meines Lebens getrunken. Aber egal. Noch einmal New York aufsaugen, erholen und mein letzter Fußmarsch zurück durch „meinen“ Bryant Park zum Grand Central Terminal.
Leider musste ich erfahren, dass diese Rooftop Bar in der Zwischenzeit geschlossen wurde. Wie schade. Wie Ihr sehen könnt, war der Ausblick spektakulär.
Bye-bye New York! Wie würde ich New York bzw. Manhattan beschreiben? Berauschend, beeindruckend, anstrengend, stets im Wandel, tolerant, mutig. Auf jeden Fall und nicht nur einmal einen Besuch wert!